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Todt-Absage an Hamilton: FIA ist unpolitisch!

Von Andreas Reiners
Jean Todt und Formel-1-Boss Chase Carey (li.)

Jean Todt und Formel-1-Boss Chase Carey (li.)

Lewis Hamilton setzt sich seit dem Saisonauftakt der Formel 1 für nachhaltige Zeichen gegen Rassismus und Diskriminierung ein. Das Thema bleibt in der Motorsport-Königsklasse aber kontrovers.

Zuletzt wollte der Brite seine Kolldegen auch in Ungarn zu einem starken Zeichen gegen Rassismus ermuntern. Die Aktion am Hungaroring wirkte überstürzt und mangelhaft organisiert.

Die Grand-Prix-Asse versammelten sich unter dem Siegerpodest, aber nicht alle schafften es rechtzeitig dorthin, bevor die ungarische Landeshymne gespielt wurde. Das Problem: Einige protestieren stets mit, andere denken, es reiche dann jetzt auch.

Nach dem Ungarn-Rennen war Hamilton angefressen. Neben den Kollegen kritisierte er auch die Macher: «Wir müssen uns auch mit den Formel-1-Verantwortlichen zusammensetzen, sie müssen bei diesem Thema einen besseren Job machen.»

Millionenspenden seien großartig, so Hamilton, würden aber das Problem nicht lösen: «Wir müssen uns als Sport wirklich überlegen, was wir tun können, denn das sind nette Zeichen, aber Leidenschaft ist gefragt», sagte er.

Unter der Woche hat er sich lange mit FIA-Präsident Jean Todt unterhalten. Der Franzose begrüßt das Engagement ausdrücklich. «Ich habe sehr viel Zeit für Menschen mit einem Anliegen und einem Engagement. Ich denke, dass es toll ist, wenn ein Anführer einer Sache sich einsetzt», so Todt im Interview mit der französischen Nachrichtenagentur AFP.

Aber: «Unsere Organisation ist unpolitisch, so wie das Olympische Komitee, mit dem wir sehr eng zusammenarbeiten», sagte Todt. So wie Hamilton protestieren kann, können andere es unterlassen, betonte er.

«Es gibt einige, die den Kniefall machen möchten und andere, die sich nicht auf dieselbe Weise ausdrücken möchten. Das ist Freiheit und Demokratie», so Todt weiter: «Wir müssen sicherstellen, dass diese Prinzipien in jedem Fall respektiert werden.»

Er stimme aber voll und ganz zu, dass der Sport eine gute Plattform sei und in der Formel 1 gebe man denjenigen die Möglichkeit, die etwas zum Ausdruck bringen wollen, so Todt weiter: «Wir stehen als FIA schon eine sehr lange Zeit für Vielfalt und Gleichberechtigung der Geschlechter ein.»

Den Restart der Formel 1 inmitten der Coronakrise hat Todt ausdrücklich gelobt. «Die gesamte Vorbereitung und der Ablauf während und nach den Rennen war ein großer Erfolg. Aber wir können nicht den Sieg beanspruchen, denn wir sind diesem Virus ausgeliefert, bis wir einen Impfstoff haben», sagte Todt.


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